James Cunningham
Fine Line

 
KloHäuschen
 
WILLKOMMEN
Sa. 23. August 2025 . 19 Uhr - Ein Kennenlernen
 
ARBEIT VOR ORT
ab 24. August . performative Arbeit mit dem Ort
 
INSTALLATION
bis 27. September . jederzeit von Außen sichtbar
 
FINAL EVENT
Sa. 27. September . 19 Uhr . mit Performancer
 
 
  Fine Line
 
Mitte August bis Ende September ist im KloHäuschen der australische Künstler James Cunningham zu Gast. In seiner Arbeit als Tänzer, Performer und Video-Künstler setzt James Cunningham sich schon seit Jahrzehnten mit seinen eigenen, sichtbaren und unsichtbaren, Behinderungen auseinander. Vor allem lotet er die einzigartigen Bewegungsqualitäten seines gelähmten Arms als kreative Möglichkeit für seine künstlerische Arbeit aus und nimmt seine chronischen Nervenschmerzen zum Anlaß, performerisch mit sehr langsamen Bewegungen, wie mit extrem langsamem Gehen, bis hin zu lang andauernder Unbeweglichkeit zu arbeiten. Dabei beobachtet er kleinste Details, wie er selber präsent ist, wie er mit der Zeit umgeht und wie sein Körper mit Objekten sowie der gebauten und ungebauten Umwelt interagiert.
 
Seiner Residency im KloHäuschen gibt er den Titel "Fine Line". Die dünne Linie - das kann der minimale Unterschied sein zwischen Unbeweglichkeit und fast unmerkbarer Bewegung. Das kann aber auch die schmale Grenze zwischen Genuß und Schmerz sein, die James erfährt, wenn er versucht, seinen gelähmten Arm zu bewegen. Schmal sind auch die Grenzlinien, entlang derer sich James als "walking artist" ("gehender Künstler") in natürlichen und urbanen Umgebungen schon jahrelang bewegt. Und vielleicht ist auch in der Situation, der er sich für seine Zusammenarbeit mit dem KloHäuschen öffentlich aussetzt, die Grenzlinie zwischen Herausforderung und kreativer Möglichkeit manchmal ganz zart?
 
Am 23. August begrüßen wir James im KloHäuschen mit einem gemeinsamen Willkommens- und Kennenlern-Getränk. Danach beginnt er seine "Residency" und wird über den Zeitraum von ungefähr zwei Wochen immer wieder vor Ort sein - und sich in den Raum tasten. Sein "Hilfsmittel" sind dabei lange Fiberglas-Stäbe, die seine Gliedmaßen zum Boden hin und in den Raum verlängern. Die Bewegung und der Klang der Stäbe verstärken James' minimalistische und vorsichtige Bewegungen - und wir sind gespannt, was passiert, wenn die Stäbe mit der Fassade und dem Eingang vom KloHäuschen interagieren. In einem langsamen Prozess wird James die Stäbe nach und nach von seinem Körper auf das Innere des Raums übertragen und dabei winzige Details der Fliesen, des Mauerwerks und der Pissoirs miteinander verbinden und hervorheben. Wenn er seine Arbeit beendet hat, wird die entstandene Installation noch bis zum 27. September sichtbar sein. Dann laden wir zum Finale - und sind gespannt, wie James den Raum wieder auflösen wird.
 
James Cunningham ist Tänzer, Performer und Video-Künstler. Schon seit einigen Jahren kommt er aus Brisbane / Australien, wo er lebt und arbeitet, immer wieder nach München und hat hier schon bei vielfältigen Projekten mitgewirkt, u.a. bei "A Day In A Life" (2008, directed by Horst Konietzny, u.a. mit Stefan Dreher, Helen Varley Jamieson and Tamiko Thiel), "Anna tanzt" (2009, Bayerisches Staatsballett, mit Suzon Fuks), weitere Performances u.a. bei UpStage (artistic director Helen Varley Jamieson) und "Waterwheel" (artistic director Suzon Fuks), "The Overflow Project" (2017, directed by Connie Oßwald Hoffmann). 2017 war er Stipendiat im städtischen Künstlerhaus Villa Waldberta.
 
Die Zusammenarbeit mit dem KloHäuschen kommt zustande auf Vermittlung und mit Unterstützung von Dr. Cornelia Oßwald-Hoffmann, der wir an dieser Stelle sehr für ihren Einsatz danken möchten.
 
 

 

 
 
 
  Maßnahmen zur Beseelung des Klohäuschens an der Großmarkthalle
Ein Projekt des realitaetsbüros, gefördert vom Kulturreferat der LH München.
 
 
   
 
  Impressum |  Datenschutz